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Hier finden Sie nützliche Tipps für die Auswahl und Verarbeitung von Tapeten und anderen Wandbelägen.

Begriffe:

  • Wandbekleidung:
    Alle Arten flexibeler Flächengebilde, die als Bahnen in Rollen geliefert und an Wänden oder Decken tapeziert werden.

    Hierunter fallen keine Wandteppiche und ähnliche Wandbehänge.
     
  • Fertige Wandbekleidung:
    Wandbekleidung, die nach dem Tapezieren keiner weiteren Behandlung bedarf.
     
  • Wandbekleidung für nachträgliche Behandlung:
    Wandbekleidung, die nach der Tapezierung behandelt werden soll, z. B. durch abschließende Anstriche.
     
  • Unterlagsstoffe:
    Wandbekleidung, die als Unterlage auf den Untergrund tapeziert wird, bevor eine Wandbekleidung auftapeziert wird.

Anforderungen:

Wandbekleidung durchlaufen Während der Produktion mehrere Kontrollen, damit Papierfehler, Fehldrucke, Farbtonabweichungen und sonstige Mängel weitgehend ausgeschlossen werden.

Hierzu haben die Wandbekleidungen folgende Kriterien zu erfüllen:

  • Wandbekleidungen müssen den Euro-Normen entsprechen. Die Anfertigungs Kennzeichnung (Nummer oder Buchstabe) muss auf dem Einleger gekennzeichnet sein. Die Anfertigung und das Tapetenmuster müssen durch die Klarsicht-verpackung deutlich erkennbar sein.
     
  • Der jeweiligen Tapetenqualität ist die Kennzeichnung gemäß Wandbekleidungssymbolen nach EN 235 zuzuordnen.
     
  • Folgende Angaben müssen auf dem Einleger erkennbar sein:
    -  Anfertigungsnummer/Kontrollbuchstabe
    -  Oberflächen-Waschbarkeit
    -  Lichtbeständigkeit
    -  Ansatz/Muster, Rapporthöhe in cm-Angabe
    -  Verarbeitungshinweise für die Wandbekleidung und Hinweise zur späteren Entfernbarkeit

Vorbereitung:

Ausmessen:

Der Tapetenbedarf richtet sich nach der jeweiligen Rollenbreite bzw.-länge und der Höhe der zu tapezierende Fläche.

Die Euro-Tapetenrolle ohne Muster (0.53 x 10,05m) reicht für ca. 5m². Die ermittelte zu tapezierende Fläche ist durch 5m² zu teilen.

Bei Mustertapeten ist je nach Rapportlänge ein größerer Verschnitt einzurechnen.

Untergrundvorbehandlung:

Der Untergrund muss fest, trocken, sauber, tragfähig und frei von Ausblühungen, Sinterschichten, Trennmittel, korrosionsfördernden Bestandteilen oder sonstigen Verbund störenden Zwischenschichten sein.

Vorhandene Beschichtungen auf Eignung, Trag- und Haftfähigkeit prüfen. Nicht intakte und ungeeignete Beschichtungen gründlich entfernen und nach Vorschrift entsorgen. Leimfarbe gründlich abwaschen. Intakte Öl und Lackfarbanstriche anlaugen und säubern. Wandbeläge restlos entfernen. Nachputzstellen fachgerecht fluatieren.

Den Untergrund je nach Erfordernis mit Tiefgrund oder Haftgrund grundieren. Je nach Untergrundsituation und zu verklebendem Wandbelag Makulaturpapier vorkleben und/oder raue Flächen mit z. B. Füllstoff spachtel. VOB Teil C, DIN 18 266, Absatz 3 beachten.

Verarbeitung:

Prüfen:

Vor Öffnung der Klarsichtverpackung sind Dessin und Anfertigungs-Nr. aller Rollen auf Übereinstimmung zu prüfen.

Nur Rollen mit gleicher Dessin- und Anfertigungs-Nr. auf einer Wand Verarbeiten. Anzahl und Bedarf der Tapeten prüfen. Verarbeitungshinweise auf dem Einleger des Wandbelags beachten. Während des Zuschneidens der Tapetenbahnen und beim Tapezieren auf Fehlerfreiheit achten.

Restrollen, Reststücke und Einleger mit Anfertigungsnummer sollten aufbewahrt werden, bis die Tapezierung abgeschlossen und aufgetrocknet ist.

Zuschneiden / Einkleistern:

Unter Beachtung der Musteransätze (Rapportabstand) die Bahnen in benötigter Länge plus 5-10 cm zuschneiden.

Je nach Herstellerangaben den für den Jeweiligen Wandbelag vorgeschriebenen Kleister ansetzen.

Die zugeschnittenen Bahnen von Hand oder mit einem Kleistergerät gleichmäßig einstreichen. Zum Einweichen die einzelnen Bahnen im Verhältnis 2/3 von oben und 1/3 von unten zusammenlegen.

Schwere Qualitäten, z. B. Prägetapeten, nicht knicken. 

Tapeten auf Vliesträgern und Relief mit der Vliesseite (Rückseite) nach außen aufrollen. Bei Vliestapeten den Kleber auf die Wand auftragen und die Bahnen fortlaufend und nicht gestürzt in den Kleber einlegen.

Weichzeit bei Papiertapeten:

-Vliestapeten benötigen keine Weichzeit.

Nach dem Einkleistern und Zusammenlegen ruht (weicht) die Tapete für einige Minuten bevor sie auf die Wand gebracht wird.

Hierdurch wird das Papier geschmeidiger und die Tapete lässt sich besonders beim Tapezieren auf Stoss besser korrigieren. Außerdem erfolgt durch das Weichen eine Dehnung des Papiers, besonders in der Breite, die beim Trocknen zu einem strammen, blasenfreien Sitz führt. Die erforderliche Dauer der Weichzeit ist unterschiedlich, sie richtet sich nach der Stärke und Saugfähigkeit des Papiers sowie der Qualität des Wandbelags.

Hierzu die vorgeschriebenen Angaben auf dem Einleger beachten. Beim Weichen hochwertiger Tapeten ist nach

dem Zusammenlegen der Bahnen ein Aufrollen unbedingt erforderlich, den hochwertigeschwere, speziell auch PVC und trocken abziehbare Tapeten haben die Tendenz, sich an den Kanten hochzustellen. Das Aufrollen der Bahnen verhindert, das der Kleister zu früh trocknet und dadurch Haftschwierigkeiten beim Tapezieren entstehen.

Eine Überprüfung der Weichzeit kann durch Zusammendrücken der Kanten der zusammengelegten Tapetenbahnen im Schlaufenbereich erfolgen. Öffnen sich die Kanten nach kurzer Zeit wieder, muss die Weichzeit noch verlängert werden. Bleiben die Kanten aneinander haften, kann die Tapetenbahn verarbeitet werden.

Die Angaben des Herstellers zur Weichzeit unbedingt beachten. 

Verkleben:

Die Verklebung erfolgt nach Ablauf der erforderlichen Weichzeit. Den längeren Einschlag der Tapetenbahnen zum Verarbeiten auseinander gleiten lassen und die Bahn an den Wandflächen lotgerecht anlegen.

Je nach Qualität die Tapeten mit einer Tapezierbürste, einer Moosgummirolle oder einem Tapezierwischer andrücken.

Die Bahnen in der Mitte, von oben nach unten, anschließend zu den Seiten hin blasenfrei andrücken.

Dabei sind Lufteinschlüsse herauszustreichen. Je nach Tapetenart und Qualität lassen sich verschiedene Tapeten auf schmale Naht verkleben. Hierbei sollte auf jeden Fall von der natürlichen Lichtquelle aus, meist vom Fenster, mit dem Tapezieren begonnen werden. Es entsteht eine Schattenbildung an den überlappenden Nähten. Die meisten Tapeten werden jedoch auf Stoß verklebt. Doch auch hierzu sollte, von der natürlichen Lichtquelle aus, mit der Verklebung begonnen werden. Je nach Art der Tapete kann es z. B. bei geometrischen Mustern, Gras oder Seidentapeten zweckmäßig sein, aufgrund der symmetrischen Aufteilung mit der Verklebung in der Mitte einer Wandfläche zu beginnen.

Nach DIN 18 366 muss die Tapete an Türen, Fenster, Fußleisten, Sockeln genau anstoßen. Sie darf an diesen Stellen nicht überklebt werden und auch nicht auf diesen aufliegen. Hinter Öfen und Heizkörpern darf nur dann tapeziert werden, wenn es vom Auftraggeber bzw. in der Ausschreibung verlangt wird.

Nachbehandlung / Trocknung:

Zur Nachbehandlung der Nahtstellen kann je nach Tapetenart ein glatter, konischer Nahtroller eingesetzt werden. Nahtstellen von stark gaufrierten Tapeten (mit Untergrundprägung), Präge und Reliefdrucktapeten dürfen keinesfalls mit einem Nahtroller bearbeitet werden.

Unbedingt die Angaben des Tapeten-Herstellers und Hinweise auf dem Einleger beachten. Bei der Trocknung der Tapeten sollte Durchzug und zu starkes Heizen vermieden werden. Eine zu schnelle Trocknung der Papieroberfläche erzeugt Spannungen, die eine Nahtöffnung durch Schrumpfung des Papiers begünstigen.

Die günstigste Raumtemperatur liegt bei ca. 18 bis 20° C. Eine zu langsame Trocknung kann zu Faltenbildung und eventuellen Verfärbungen der Tapeten führen.

Tapetenbedarf im Überblick:

Raumumfang
(m)
Anzahl der Rollen (Euronorm 10,05m x 0,53m)
bei einer Raumhöhe von:
Anzahl der Rollen
Für die Raumdecke
2,10 – 2,35m 2,40 – 3,05m 3,10 – 4,00m
6 3 4 5 1
10 5 7 9 2
12 6 8 11 2
15 8 10 14 3
18 9 12 17 4
20 10 14 19 5
24 12 16 23 7

 Die Angaben gelten für gemusterte Tapeten, hierbei sind Fenster und Türen bereits berücksichtigt.

Tapetensymbole im Überblick:

Pflegeeigenschaft

Wasserbeständig bis zum Zeitpunkt der Verarbeitung
Frische Kleisterflecke können mit einem feuchten Schwamm abgetupft werden.

Waschbeständig
Leichte Verschmutzungen können mit einem feuchten Schwamm entfernt werden.

Hochwaschbeständig
Verschmutzungen, außer Ölen, Fetten usw., kann man mit leichter Seifenlauge und Schwamm entfernen.

Scheuerbeständig
Wasserlösliche Verschmutzungen entfernt man mit leichter Seifenlauge oder mildem Scheuermittel und Schwamm oder weicher Bürste.

Hochscheuerbeständig

Farbbeständigkeit gegen Licht

Ausreichend lichtbeständig

Befriedigend lichtbeständig

Gut lichtbeständig

Sehr gut lichtbeständig

Ausgezeichnet lichtbeständig
(Die Kriterien entsprechen der Wollskala.)

Ansatz des Musters

Ansatzfrei
Muster brauchen beim Kleben nicht beachtet zu werden.

Gerader Ansatz
Gleiche Muster in gleicher Höhe nebeneinander kleben. Rapport in cm einfügen, z.B. 50.

Versetzter Ansatz
Das Muster auf der nächsten Bahn jeweils um eine halbe Musterhöhe verschieben. Rapport und Versatz in cm einfügen, z.B. 50/25.

Gestürztes Kleben
Jede zweite Bahn auf den Kopf stellen.

Verarbeitung

Tapete einkleistern
Der Klebstoff ist auf die Wandbekleidung aufzutragen.

Wand einkleistern
Nicht die Tapetenrückseite, sondern der Untergrund wird mit Kleister oder Kleber eingestrichen.

Vorgekleistert
Die Tapetenrückseite ist mit Kleister vorbeschichtet, der durch Wässern aktiviert wird.

Verfahren für das Entfernen

Restlos trocken abziehbar
Die Tapete lässt sich beim Renovieren ohne Rückstand trocken von der Wand abziehen.

Spaltbar trocken abziehbar
Die Oberschicht der Tapete ist trocken abziehbar. Die untere Schicht verbleibt als Makulatur auf der Wand.

Nass zu entfernen
Tapete mit Wasser gründlich einweichen und mit dem Spachtel entfernen.

Verschiedenes

Dupliert
Hochwertige Prägetapete aus zwei aufeinander kaschierten Papierschichten. Die Prägung bleibt beim Tapezieren stabil.

Doppelnahtschnitt
Bei ansatzfreien, schweren Wandbelägen. Jede neue Bahn überlappt die vorherige um ca. 5 - 8 cm. Im Bereich der Überlappung werden beide Bahnen mit dem Gleitfußmesser geschnitten.

Stoßfest
Bezeichnung für besonders widerstandsfähige Spezialbeläge mit hart-elastischer Oberfläche.

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